Stress hat bei uns eher ein negatives Ansehen. Zu viel Stress bei der Arbeit, in der Freizeit, im Alltag. Wie ich im vorherigen Beitrag ja schon aufgezeigt habe, gibt es negativen und positiven Stress. Stresssituationen bringen den Körper dazu, vermehrt Hormone wie Adrenalin und Kortisol zu produzieren. Der Blutdruck beginnt zu steigen, der Körper versetzt sich in Alarmbereitschaft. Bei unseren Vorfahren war dies noch überlebenswichtig, um schnell weglaufen oder kämpfen zu können.
Zum Beispiel die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, Beziehungsprobleme, Geldsorgen, ständige Erreichbarkeit usw. stellen Gefahren dar, Krankheiten auszulösen. Stress ist ein Ausdruck für Belastung und Anspannung des gesamten Körpers. Obwohl die wöchentliche Arbeitszeit sinkt, steigen die Fehlzeiten aufgrund psychischer Beschwerden wie Depressionen, Angst- und Belastungsstörungen – in den letzten 15 Jahren um fast 90 Prozent. Und das ist kein Wunder, denn wir leben in einer Leistungsgesellschaft, in der wir jede gewonnene freie Minute wieder mit neuen Aufgaben belegen, anstatt uns mal auszuruhen, oder zu entspannen. Dabei sind glückliche und ausgeglichene Menschen deutlich weniger anfällig für Krankheiten!
Stress ist ein großes Gesundheitsrisiko
Wenig Stress kann jeder verkraften, aber übermäßiger und dauerhafter Stress ist ein enormes Gesundheitsrisiko. Besonders wenn er nicht durch Entspannung entschärft wird. Gestresste Menschen empfinden, dass bestimmte Situationen die eigenen Kräfte überstrapazieren und sie diesen Situationen nicht gewachsen sind, fürchten negative Konsequenzen, was den Stresspegel noch weiter nach oben bringt. Dieses Gefühl wird als Gefährdung der eigenen Gesundheit, der sozialen Anpassung oder der Leistungsfähigkeit wahrgenommen.
Stress ist also ein Ungleichgewicht zwischen den inneren und äußeren Anforderungen. Dabei muss es dieses Ungleichgewicht objektiv gar nicht geben, doch der Betroffene empfindet es so.
Stress ist überall
Es gibt viele Situationen, die Stress im Körper auslösen können, z.B. Arbeitslosigkeit, Existenzangst, Schlafmangel, Lärm, Über- und Unterforderung, Einsamkeit, Zeitdruck, Streit, Angst zu versagen. Ein moderner Faktor für Stress rührt daher, dass wir das Gefühl haben, in unserer Freizeit ständig etwas für unser Wohlgefühl machen zu müssen. Nach der Arbeit schnell zum Wellness-Termin, danach noch zum Training oder zum Yoga hetzen. Dabei wird oft vergessen, sich auch mal zu entspannen.
Weitere große Stressfaktoren sind Feiertage und der anstehende Urlaub. Keine Entspannung und Freude, sondern Hektik und Zwang. Anstatt ein gemütliches Beisammensein zu genießen, wird gestritten und diskutiert. Die eigene Erwartungshaltung und das Harmoniebedürfnis bauen einen solchen Druck auf, dass wir alles andere als ausgeglichen und entspannt sind.
Wie erkenne ich Stress?
Dauerhafter Stress ohne ausreichende Ruhe und Entspannung, kann psychisch und physisch krank machen. Typische Zeichen dafür sind z.B.:
- Kopfschmerzen
- Schlafstörungen
- Allergien
- Verspannungen
- Bauchschmerzen und/oder Durchfall
- Nervosität und Aggression
- Erschöpfung
- Burnout
- Depression
Stress aktiviert z.B. die Immunabwehr, das Herz-Kreislauf-System, die Muskulatur und die Bildung von Magensäure. Bei dauerhafter Aktivierung werden diese Systeme überreizt und somit geschädigt. Dauerstress schwächt das Immunsystem und kann zu Bluthochdruck, Diabetes oder im schlimmsten Fall sogar zum Herzinfarkt führen.
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