Wenn Stress krank macht: Burnout erkennen und gegensteuern

Wir wissen bereits: Nicht jeder Stress ist schlecht. Der positive Eustress kann uns beflügeln. Aber wenn der negative Distress zum Dauerzustand wird, wenn wir ständig über unsere Grenzen gehen und die Belastung überhandnimmt, dann kann Stress uns ernsthaft krank machen. Ein Begriff, der in diesem Zusammenhang oft fällt, ist „Burnout“.

Burnout: Mehr als nur Erschöpfung – Ein Warnsignal Deines Körpers

Viele denken bei Burnout an eine plötzlich auftretende Krankheit. Tatsächlich ist es aber eher ein schleichender Prozess, ein ernstzunehmender Risikozustand, der aus chronischem, unbewältigtem Stress resultiert. Stell es Dir wie eine Batterie vor, die langsam leerläuft und nicht mehr aufgeladen wird. Wenn dieser Zustand ignoriert wird und Du weitermachst wie bisher, können daraus ernsthafte psychische und körperliche Erkrankungen entstehen. Dazu gehören beispielsweise Angststörungen, Depressionen, Tinnitus, eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte, Bluthochdruck, aber auch Herz-Rhythmus-Störungen und im schlimmsten Fall sogar Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Die frühen Anzeichen: Kannst Du noch abschalten?

Das Tückische am Burnout ist, dass er oft lange unbemerkt bleibt. Eines der ersten und wichtigsten Warnsignale ist die Unfähigkeit, mental abzuschalten. Kreisen Deine Gedanken auch nach Feierabend, am Wochenende oder sogar im Urlaub ständig um die Arbeit oder andere Stressfaktoren? Vernachlässigst Du Deine Hobbys, Freunde oder Dich selbst, weil die Belastung Überhand nimmt? Das sind deutliche Alarmsignale!

Weitere typische frühe Anzeichen können sein:

  • Anhaltende Muskelverspannungen (Nacken, Schultern)
  • Schlafstörungen (schlecht einschlafen, nicht durchschlafen, nicht erholt aufwachen)
  • Konzentrationsprobleme und Vergesslichkeit
  • Anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung
  • Erhöhter Blutdruck oder Herzrasen
  • Wachsende innere Unruhe, Reizbarkeit oder Zynismus
  • Zunehmende Resignation oder das Gefühl der Sinnlosigkeit
  • Veränderungen im Verhalten (z.B. Rückzug, erhöhter Konsum von Alkohol oder anderen Substanzen)

Wenn Du solche Anzeichen über einen längeren Zeitraum bei Dir bemerkst, ist es höchste Zeit, aktiv gegenzusteuern und dem Stress den Kampf anzusagen!

Dem Ausbrennen entgegenwirken: Finde Deine Balance wieder

Der Schlüssel liegt darin, wieder ein gesundes Gleichgewicht in Dein Leben zu bringen. Was kannst Du konkret tun?

  • Schaffe einen Ausgleich: Sitzt Du den ganzen Tag am Schreibtisch? Dann sorge für Bewegung! Geh spazieren, fahre Rad, mach Sport – bring Deinen Körper in Schwung. Hast Du hingegen einen körperlich anstrengenden Job? Dann erlaube Dir bewusst Ruhephasen, leg Dich aufs Sofa und tu einfach mal nichts. Es geht um die Balance zwischen Anspannung und Entspannung, die individuell verschieden ist.
  • Geh raus in die Natur: Die Natur hat eine unglaublich heilsame Wirkung. Genieße die frische Luft, das Grün, die Sonne, die Ruhe. Naturerlebnisse helfen nachweislich, Stress abzubauen.
  • Priorisiere Schlaf: Ausreichender und erholsamer Schlaf ist fundamental für die Regeneration von Körper und Geist.
  • Gönne Deinem Gehirn Pausen: Schalte bewusst ab! Das bedeutet: Fernseher aus, Smartphone weglegen, E-Mails ignorieren. Dein Gehirn braucht Phasen ohne ständige Reizüberflutung, um sich zu erholen. Widme Dich stattdessen Aktivitäten, die Dich wirklich entspannen (siehe auch den Beitrag „Entspanne mal wieder…“).

Wenn die dringend benötigten Ruhe- und Erholungsphasen dauerhaft ausbleiben, steigt das Risiko für stressbedingte Erkrankungen enorm. Nimm die Warnsignale ernst und sorge gut für Dich. Deine Gesundheit und Dein Glücksempfinden hängen maßgeblich davon ab. Es ist ein wichtiger Teil Deines Weges, endlich glücklich zu sein.

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